Mit dem richtigen Spirit gelingt's

Innovation, Strategie und Zukunftsfähigkeit werden beim Kfz-Diagnose- und Messtechnikspezialist AVL DiTEST großgeschrieben. Und das mit Erfolg, wie CEO Gerald Lackner im Gespräch erklärt.

Die Zahlen sprechen für sich: 310 Mitarbeiter, Vertretungen in über 50 Ländern, ein Gesamtumsatz von rund 57 Millionen Euro im Jahr 2019. Und auch die Coronakrise durchsegelt die AVL DiTEST mit Hauptsitz in Graz und Standorten in Nürnberg sowie China mit Bravour. Was das Erfolgsgeheimnis hinter dem Unternehmen ist, das sich auf die Geschäftsfelder Abgasuntersuchung, E-Moblität, Klimaservice, Kfz-Diagnose und Automotive-Messtechnik spezialisiert hat, erklärt CEO Gerald Lackner.

Herr Lackner, Sie leiten das Unternehmen seit der Gründung als Business Unit der AVL List im Jahr 1992 beziehungsweise auch seit 1999 als eigenständiges Unternehmen. Wie waren die Anfänge?

Gerald Lackner: Wir sind Anfang der 90er mit unserer Abgasmesstechnik aus dem Nischenmarkt in den breiten Markt gegangen. Das war der ideale Zeitpunkt, da eine neue EU-Richtlinie verpflichtende Überprüfungen von Kraftfahrzeugen vorschrieb. Damit waren wir als Business Unit sehr erfolgreich. Allerdings ist der Markt Ende der 90er massiv eingebrochen, die Nachfrage war erschöpft – eine große Krise für die damalige Business Unit und gleichzeitig die Geburtsstunde der AVL DiTEST.

Es wurde beschlossen, aus der Business Unit ein eigenständiges Unternehmen zu machen. Selbst Experten glaubten nicht an den Erfolg des Unternehmens. Was überzeugte Sie von der Zukunftsfähigkeit?

Die Berater, die zur Prüfung der Business Unit geholt wurden und uns keine positive Zukunft bescheinigten, konnten sich Zahlen und Fakten anschauen. Was sie aber nicht sahen, war dieser ganz spezielle Spirit, der damals bei uns herrschte. Der Markt war zwar auf ca. ein Drittel eingebrochen, aber er war ja noch da. Also sagte ich mir: Wenn man genau die richtigen Menschen und das richtige Produkt hat, wird man auch in dem kleineren Markt überleben können. Mit diesem Überlebenswillen haben wir ab dem ersten Monat nach Gründung der AVL DiTEST Gewinn geschrieben.

Und diesen Spirit gibt es auch heute noch.

Den haben wir nie verloren. Wir erleben heute noch ganz oft, wie groß der Zusammenhalt und die Einsatzbereitschaft ist und was damit alles erreicht werden kann.

Sie betreiben Vertretungen in über 50 Ländern, die Exportquote beträgt rund 97 Prozent. Wie bewerten Sie die aktuelle Situation aufgrund von Covid-19?

Die momentane Krise ist für unsere Branche ein großes Problem. Trotzdem ist es wichtig, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Wir selbst konnten dank sorgfältiger Planung, agiler Arbeitsweise und klarer Entscheidungswege schnell und unmittelbar reagieren. Gerade in schwierigen Zeiten bewährt sich eine klare und langfristige Strategie.

Wie würden Sie diese Strategie beschreiben?

Ein wichtiger Teil davon ist es, regelmäßig und intensiv darüber nachzudenken, was das Richtige für unsere Kunden ist und welche Werte wir für sie schaffen können. Dafür muss man sehr weit in die Zukunft denken, ganz gemäß unserem Slogan „Passion innovates future“. Wir haben uns zum Beispiel bereits ab dem Jahr 2003 mit dem Thema Elektromobilität zu beschäftigen begonnen. Mit diesem zukunftsorientierten Denken haben wir schon etliche Krisen – von der Finanzkrise 2008/09 bis jetzt zur Coronakrise – erfolgreich durchsegelt.

Das Involvement des Teams spielt bei der Strategieplanung die zentrale Rolle?

Absolut. Wir setzen nicht auf Strategieberater. Ich bin davon überzeugt, dass Strategieplanung, die im Team geschieht, den Einsatz für die Umsetzung des gemeinsam gewählten Weges signifikant erhöht.

Ein Bestandteil Ihres agilen Führungsstils?

Auf jeden Fall. Agiles Management wird bei uns enorm großgeschrieben. Und damit meine ich nicht nur die agile Projektbearbeitung. Wir haben die gesamte Führung auf agile Beine gestellt.

Wie schätzen Sie wirtschaftlich die nächsten Jahre ein?

Die nächsten Jahre sehen wir sehr positiv. Natürlich hat Corona auch Einfluss auf uns, aber wir werden weiterhin alles dafür tun, um gut durch die Krise zu kommen.

ERSCHIENEN IN: BUSINESS MONAT HISTORY

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